Seit 2013 schreibe ich Unter Heiden über Ostdeutschland. Mal so mal so erscheint die Kolumne bei theologiestudierende.de (und etwas später hier auf dem Blog). Aber natürlich gibt es noch viel mehr über Ostdeutschland zu lesen. Deshalb möchte ich hier Leseempfehlungen und ein paar eigenen Gedanken dazu aufschreiben: Links unter Heiden.
In eigener Sache I – Links unter Heiden
Immer wenn ich ein paar Links unter Heiden zusammentrage und kommentiere, stelle ich fest, wie viel Spaß mir das macht. Deshalb will ich mich bemühen, wieder häufiger ein paar Leseempfehlungen nebst Gedanken von mir zusammenzustellen. Die bisherigen Links unter Heiden findet ihr hier, hier, hier, hier, hier und hier.
Nun ist es also passiert: Ende März sind wir von Halle (Saale) nach Lutherstadt Eisleben umgezogen. Unsere Wohnstatt haben wir im Petri-Gemeindehaus im Schatten der Taufkirche Martin Luthers gefunden. Und jetzt leben wir uns so langsam hier ein. Aus diesem Anlass eine thematisch enggeführte (yeah!) Ausgabe der Links unter Heiden zu Eisleben.
„Luther war hier“
Ich fange mal mit Luther an. Das gehört sich hier so und ist ja auch ganz richtig in einer Stadt, die ihre (eventuelle) Bekanntheit dem größten Sohn der Stadt zu verdanken hat. Darum: Lutherstadt, und zwar, wie in Wittenberg auch, ansatzlos: also „in Lutherstadt Eisleben“ nicht „in der Lutherstadt Eisleben“. An einigen Fassaden der Stadt finden sich jetzt interaktive „Luther-war-hier“-Schilder. Und Luther war hier wirklich: Geburts- und Sterbehaus, Taufkirche und so – da gibt es unter Heiden wirklich genug andere Orte, die anstrengender kramen mussten, um ihre historische Verbindung zum Reformator (oder wahlweise zu Napoleon, Goethe oder Schiller) publikumswirksam herzustellen. Besonders die andere Lutherstadt, Wittenberg, tritt da gelegentlich ein wenig hyperaktiv auf: Noch jede Fassade ziert dort ein Hinweis darauf, wer im Gemäuer im Bettchen gelegen, aus dem Becherchen getrunken oder das stille Örtchen benutzt hat. Immerhin führen die QR-Codes von „Luther war hier“ zu mehr und wichtigeren Informationen, als an welchem Tag Napoleon am örtlichen Dorfbrunnen vorbeigeritten ist.
St. Petri-Pauli-Kirche – Zentrum Taufe
Direkt vor der Nase steht uns die Petrikirche, in der Martin Luther getauft wurde. Deshalb wurde sie aufwändig und sehr schön und sinnvoll restauriert und beherbergt jetzt neben der normalen Gemeinde auch eine Menge Touristen und das Zentrum Taufe. Hinter dem Link findet Ihr ein paar ganz hervorragend gemachte Bilder der Petrikirche.
Eisleben: Die Taufkirche Luthers als Lernort
So richtig viel lässt sich in der Blogosphäre nicht zu Eisleben finden. Einer der wenigen Blogposts ist dieser von Reinhard Kirste über die Taufkirche. Noch ein paar Bilder und ein paar ganz kurze Erläuterungen zur Neugestaltung. Wer von Euch, liebe Leser, Tipps zu Blogs mit Eisleben-Bezug hat oder gar Blogger oder Bloggerinnen aus Eisleben kennt: immer ran damit! Jetzt Schluss mit Luther …
So sieht übrigens die kleine Brücke hinter unserem Haus in Lutherstadt #Eisleben aus. Süß. pic.twitter.com/mKMsnJKqFO
— Philipp (@rockToamna) 9. April 2016
Klaro – Blog der Levana-Schule
Den einzigen Eisleber-Blog, der mir bei einer ersten Recherche-Runde untergekommen ist, möchte ich Euch nicht vorenthalten. Es ist der Blog der Levana-Schule für Geistigbehinderte, der zu großen Teilen von den Schülern befüllt wird. Interessant und ein cooles Projekt zum Abgucken für alle Schultypen, finde ich.
Und nun:
Es ist ja in Sachsen-Anhalt und in ganz Ostdeutschland in der letzten Zeit eine Menge passiert und auf vieles davon muss man erst einmal klar kommen und auch ich rücke da grad im Kopf ein paar Stühle. Ich habe ja ganz am Anfang geschrieben, dass ich häufiger Links unter Heiden bringen will und eine Ausgabe in allernächster Zukunft wird sich sicher umfassend mit der AfD und Ostdeutschland beschäftigen (und sicher auch nochmal ein Unter Heiden, wenn vielleicht auch nicht so schnell). Bis dahin …
In eigener Sache II: Für Dich gestorben (Moment mal, 4. April 2016)
Mein Moment-mal für theologiestudierende.de vom letzten Montag über öffentliche Trauer. Darin: „Vielleicht ist das persönliche Zuherzennehmen ein Sediment fast verschwundener christlicher Vorstellungen von Stellvertretung und Opfer. Vielleicht drückt sich darin aber wieder neu ein Bedürfnis danach aus, nicht für sich allein zu leben und zu sterben, sondern seinem Leben gerade darin einen Sinn zu geben, dass es für andere wichtig ist. So sehr, dass auch das eigene Sterben nicht verloren geht, sondern bedacht und betrauert wird.“