Israelsonntag 2015 – Materialsammlung

Am kommenden Sonntag, den 9. August 2015, halte ich wieder Gottesdienste in Halle-Diemitz und in der Christuskirche in Halle. Den 10. Sonntag nach Trinitatis begeht die Evangelische Kirche traditionell als Israelsonntag. Über die nächsten Tage hinweg entsteht ein Gottesdienst und muss auch eine Predigt geschrieben werden. Dazu habe ich schon Material gesammelt, das ich hier teilen will. Dieser Artikel wird im Laufe der Woche vielleicht erweitert. „Israelsonntag 2015 – Materialsammlung“ weiterlesen

Bonhoeffer Nr. 2: (K)ein Heiliger

Auf theologiestudierende.de habe ich heute anlässlich des 70. Todestages Dietrich Bonhoeffers einen längeren Text geschrieben. Es geht darin vor allem um die Veränderungen im Bonhoeffer-Bild, die sich in den letzten Jahrzehnten ergeben haben, zwischen Verfemung, Verklärung und Vereinnahmung. Siebzig Jahre nach Bonhoeffers Tod ist der Kampf um sein Erbe nicht zu Ende, vielleicht gerade erst neu entbrannt.

Grafik: Max Melzer. Foto: Bundesarchiv, Bild 146-1987-074-16 / CC-BY-SA 3.0
Grafik: Max Melzer. Foto: Bundesarchiv, Bild 146-1987-074-16 / CC-BY-SA 3.0

Doch wäre es denn so schlimm, wenn vor allem dieser eine Satz, der mir wichtig geworden ist, in der ganzen Bonhoeffer-Verwirrung übrig bliebe: „Nur wer für die Juden schreit, darf gregorianisch singen.“ Oder das eine Gebet: „In mir ist es finster, aber bei dir ist das Licht“?

Nach deutlich mehr als siebzig Jahren ist es Zeit, Bonhoeffer weder zu verfemen, noch zu verklären, noch zu vereinnahmen. Wir brauchen Heilige nicht auf Grund dessen, was sie getan haben, sondern um zu lernen, wie sie es getan haben: In der Wendung zu denen, die keine Stimme, kein Obdach, kein Heil haben.

Bonhoeffer als Vorbild ergibt keinen Sinn, wenn es darum geht, einigen seiner Überzeugungen zu folgen, mögen sie uns noch so gut in unser je eigenes theologisches Konzept passen. Er taugt wohl als ein Vorbild – als Theologe und Christenmensch – wenn es um seine Haltung geht: sich nutzbar machen zu lassen für diejenigen, für die niemand sonst die Stimme erhebt, denen niemand sonst ein Zuhause schenkt, denen keiner Heil verkündet.

Bonhoeffer Nr. 1: Themenwoche

Anlässlich des 70. Todestages Dietrich Bonhoeffers veranstalten wir auf theologiestudierende.de gerade eine Themenwoche. Bis zum kommenden Sonntag (und darüber hinaus) widmen wir die Beiträge seiner Person und Theologie. Daran beteiligen sich einige Personen, allesamt Theologiestudenten aus verschiedenen Städten.

Ich selbst habe heute “10 Dinge, die Du noch nicht über Bonhoeffer wusstest” beigesteuert. Am Donnerstag erscheint Heute ist unter dem Titel “Bonhoeffer – verfemt, verklärt, vereinnahmt” noch ein längeres Stück von mir zur Rezeptionsgeschichte Bonhoefferschen Denkens und Lebens erschienen.

Teil der Themenwoche ist auch ein Gewinnspiel. Wir verlosen die neue Bonhoeffer-Biographie von Charles Marsh. Nach den positiven Erfahrungen, die wir mit dem Themenmonat “Krieg & Frieden” im letzten August (meine Zusammenfassung) gemacht haben, wollten wir wieder einmal thematisch gebündelt vorgehen. Bis jetzt läuft das alles ganz geschmeidig.

 

Unter Heiden (12): Als wir träumten

Es ist geschehen. Die neue Zeit. Wir sehen das junge Leben auseinanderbrechen und sich nur teilweise zusammenrütteln. Wir sehen auf Leipzig, auf den Osten nach der Wende. Andreas Dresen verfilmt Clemens Meyers Erstling Als wir träumten. Vieles ist unsicher. Sicher ist, dieser Film ist großes Kino. Deshalb erst einmal Musik an (hier klicken).

Ein geübter, genauer Blick auf das Leben von sechs Jugendlichen, mit deren Kindheit auch die DDR unterging, das ist Als wir träumten. Und noch mehr: Es ist auch der Blick, den drei Männer unterschiedlicher Generation auf das Ende der DDR und die „neue Zeit“ werfen – voller Empathie und Anmut. Deshalb geht es nicht nur um das Leben der Sechs kurz vor und nach der Wende, sondern um das Jung- und Jugendlichsein überall und jederzeit. „Unter Heiden (12): Als wir träumten“ weiterlesen