Mir ist nicht zum Lachen zu Mute – #Pegida und die Kirche

In der letzten Woche haben viele von uns geschickte und lustige Parodien über die #Pegida gelesen und angeschaut, in den sozialen Netzwerken geteilt und uns darüber amüsiert. Zuletzt hieß das ja #Schneegida. Manchmal, so scheint es, kann man gar nichts anderes gegen den Kloß im eigenen Hals tun, als herzhaft aufzulachen.

Und vieles an den Demonstranten ist ja auch lächerlich. Ihre Verschränktheit, ihre verkrümmte Sicht auf sich selbst, die sie glauben macht, ihre kleine, behütete Welt sei elementar bedroht. Der Aberwitz mancher Verschwörungstheorie. Die Ungeschicktheit der Antworten einfacher Leute, die zum Gespött im Internet werden. Die Unwilligkeit der Initiatoren sich der Diskussion zu stellen.

Aber mir bleibt das Lachen über die #Pegida im Halse stecken. „Mir ist nicht zum Lachen zu Mute – #Pegida und die Kirche“ weiterlesen

Turnen

Die Adventszeit hat begonnen und damit auch für den konsumkritischsten Theologiestudenten die Zeit der Naschereien und Festgelage. Tausende Sorten Kekse und Stollen und gebrannte Mandeln und alles was das Herz begehrt gibt es jetzt wieder im Überschwang. Natürlich auch die berüchtigten Weihnachtsmänner und Lebkuchen, die ja schon seit September ihrer Vernichtung harren. Ich für meinen Teil habe damit überhaupt kein Problem. Das heißt, ein Problem habe ich schon, ein Gewichtsproblem. Da geht es mir so wie unserer Kirche.


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Unter Heiden (9): Jesus war Ossi

Ich möchte Euch von einem Land erzählen. Einst war es die Heimat zahlreicher bedeutender Kultstätten. Es brachte Töchter und Söhne hervor, die den Weltenlauf prägten. Es lag schon immer zwischen unterschiedlichen Kulturen, an der Grenze des Reiches. Es war schon immer Provinz. Aus einer seiner Kleinstädte stammt ein Revolutionär und Gottesmann. Er hat das Volk und seine Religion gespalten. Das Land wurde besetzt gehalten und erholt sich nur langsam von diesem Schock. Durch die Besetzung hat es seine einstmals große Bedeutung verloren. Die Hauptstadt des Reiches wurde eine andere Stadt. Dem Land wurde durch die Geschichte übel mitgespielt. Seine Menschen haben den falschen Propheten gelauscht und sich dem Tode angedient. Sie fragen nicht mehr nach Gott. Viele gehen umher, geschlagen und hungrig. Und darüber sind sie zornig geworden und fluchen die Mächtigen und ihren Gott. „Unter Heiden (9): Jesus war Ossi“ weiterlesen

Was die Kirche von Timothy Spall lernen kann

S2tQxr6Der britische Schauspieler Timothy Spall ist ein großer Schauspieler, dieses Jahr wurde er in Cannes für seine Darstellung des Mr. Turner ausgezeichnet. Die allermeisten werden ihn aber als Peter “Wurmschwanz” Pettigrew aus den Harry-Potter-Filmen kennen (so viel zur Harry-Potter-Referenz, check!). Jedenfalls, dieser Timothy Spall erzählte vor ein paar Tagen in der Graham-Norton-Show (Link zur ganzen Sendung) von seiner schweren Leukämie-Erkrankung, die er vor ein paar Jahren erlitt.

Die Ärzte hatten ihn schon aufgegeben. Er erzählte davon, welche neue, ernstere Bedeutung ganz alltägliche Dinge für ihn erhielten. Davon, dass er einmal im Garten des Krankenhauses spazieren ging und im Angesicht eines Baumes verweilte und den Baum zehn Minuten anschaute und sich sagte: “Das ist wirklich ein schöner Baum.”

Und dann erzählt er weiter, dass er dadurch bemerkte, dass es ihm wieder besser ging, dass er diese Ernsthaftigkeit wieder ablegte und spaßig, witzig und belanglos wurde: “Wenn Du stirbst, tendierst Du dazu alles sehr wichtig und ernst zu nehmen. Also habe keine Angst davor ein belangloser Narr zu sein, es heißt, dass Du nicht am sterben bist.”

“Never fear to be a petty fool. It means you ain’t dying.”

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