Über das Einschlafen

Mit dem Einschlafen ist das ja so eine Sache. Manchen fällt das total leicht, nicht nur abends im Bett, sondern auch zwischendurch in der Bahn oder im Auto. Während ich mit Letzterem keine Probleme habe, liege ich des Abends gerne einmal wach und grüble vor mich hin. Da ist es gut, wenn man ein gutes Buch zur Hand hat. Für das Lesen von Papier ist es jedoch notwendig, eine gewisse Beleuchtung sicherzustellen. Diese wiederum wird nicht an jedem Abend von der Mitbewohnerin goutiert. Deshalb habe ich es mir an zahlreichen Abenden zur Übung gemacht, statt zu lesen einfach etwas anzuhören. „Über das Einschlafen“ weiterlesen

Denn ich bin nicht mutig, was Schmerz angeht

Man kann sich das so vorstellen: Ein Papst sitzt mit ein paar Journalisten bei Tee oder Kaffee zusammen, sie fliegen einmal um die halbe Welt. Nach Manila, das ist die Hauptstadt der Philippinen. Für Kinder auf den Philippinen sammelten dieses Jahr die Sternsinger und überhaupt wollte der Papst da schon länger einmal vorbeischauen, denn dort gibt es eine ganze Menge Leute, die auf ihn gewartet haben.

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Im Gespräch fallen dann Sätze, die von den eifrigen Journalisten natürlich mitgeschrieben und veröffentlicht, dann aggregiert und weitergereicht werden. In einem kurzen Text bei ZEITonline finden sich alle in Rede stehenden Äußerungen. „Denn ich bin nicht mutig, was Schmerz angeht“ weiterlesen

Ich bin nicht Charlie Hebdo

Ich will es einmal herunterreißen: Angst bringt im Menschen entweder das Schlechteste oder das Beste hervor, was er zu bieten hat. Gesellschaften reagieren auf Angst entweder mit Ausgrenzung oder aber mit Solidarität. Solidarität zu üben ist ein Zeichen für die wahre Gesundheit eines Menschen, denn es legt Zeugnis von der eigenen Empathiefähigkeit ab, die uns erst zu Menschen macht. Ein öffentliches Zeichen der Solidarität mit den Opfern und ihren Angehörigen, ja mit der angegriffenen Zunft der kritischen Journalisten, am Ende mit allen für Freiheit kämpfenden Menschen ist #JeSuisCharlie. Mir ist diese Art der Solidarität tausendfach lieber als irgendeine auch nur kleine Ausgrenzung oder ein falsches “Aber”.

Ich bin trotzdem nicht Charlie Hebdo. „Ich bin nicht Charlie Hebdo“ weiterlesen

Erinnerung an Deutschland

Gestern Nacht laß ich einen beeindruckenden Text von Stefan Willeke auf ZEITonline. (Der zweite Großtext binnen weniger Tage.) Er hat mich nach und trotz der ganzen Bauchschmerzen, die mir #Pegida zur Zeit bereitet, an ein Deutschland erinnert, in dem ich gerne lebe und das gerne an vielmehr Stellen noch so sein kann, wie er es in einem nur kurzen Absatz beschreibt.

“Wer sich in diesen Fall vertieft, erfährt etwas über Geduld in der Politik und die bewundernswerte Beharrlichkeit einer Demokratie. Die Bundesrepublik ist strikt gegen die Todesstrafe. Das Prinzip lässt sich nicht dadurch auf die Probe stellen, dass ein Häftling es der Bundesregierung schwer macht, ihn vor dem Tod zu bewahren. Das Prinzip ist immun gegen Menschen, die davon profitieren. Lutz Schuster müsste sich sogar damit abfinden, dass sein Staat ihn auch dann noch zu retten versucht, wenn er sich selbst aufgegeben hat. Gegen die Grundsätze seiner Demokratie in der Heimat ist er machtlos. Das sagt zwar nichts über Lutz Schuster, aber viel über die moralische Kraft eines Rechtsstaates.” – aus Diplomatie für einen Mörder von Stefan Willeke

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