Die Schwangerschaftskonfliktberatung in der Abtreibungsdebatte

Vor ein paar Tagen fand in Berlin der “Marsch für das Leben” statt. Im Vorfeld wollte ich eigentlich ein paar journalistische Texte und Blogbeiträge von anderswo für theologiestudierende.de zusammenstellen und kommentieren. Das habe ich dann gelassen. Erstens, weil mir das Sujet zunehmend ziemlich nahe ging, ich Schwierigkeiten mit der angestrebten neutralen Kommentierung bekam. Zweitens, weil nahezu jeder deutschsprachige Text zum Themennexus Lebensschutz, Abtreibungsgegnerschaft, Schwangerschaftskonflikt und schließlich zum “Marsch für das Leben” selbst einseitig geschrieben ist.

Das an sich würde eine Kommentierung ja nicht unmöglich, sondern gerade erst nötig machen. Dem stand aber die pure Anzahl der Wahrheitsverdrehungen und falschen Faktenangaben gegenüber, die sich die jeweiligen Autoren von Rechtsaußen und auch von Linksaußen bedienten, um ihre jeweiligen Argumentationsketten aufzubauen oder zu stabilisieren. Das hat mir die Beschäftigung mit diesem an sich spannenden Thema ordentlich verleidet und eine Verlinkung dieser Artikel macht es bis heute schwierig. Ich frage mich, wo überhaupt der lohnenswerte und dringendste Einsatzpunkt ist, von dem aus ich mich dem Themenfeld nähern könnte.

Deshalb habe ich mich entschieden, mich auf zwei Beispiele zu konzentrieren, an denen die oben geschilderten Probleme der Debattenlage doch recht deutlich werden. Da wäre zuerst die Frage nach der Schwangerschaftskonfliktberatung, der ich in diesem Artikel nachgehen möchte. In einem zweiten Artikel werde ich mich der Diskussion um Planned Parenthood widmen, die zunehmend von Lebensschützerseite in die deutsche Debatte eingebracht wird. „Die Schwangerschaftskonfliktberatung in der Abtreibungsdebatte“ weiterlesen

Händchenhalten

Vom Blog Kirchengeschichten habe ich einen Ausschnitt eines wunderbaren Kommentars zu diesem Interview von Deutschlandradio Kultur mit dem Theologen Kristian Fechtner für Euch:

“Und ich bin etwas ratlos. Weil ich mich frage, ob hier nicht, wie das sonst immer bei den EKD-Mitgliedsuntersuchungen der Fall ist, ein eigentlich defizitärer Befund und damit der eigentlich unbefriedigende status quo theologisch geadelt werden soll. Weil ich den statistischen Beleg dafür vermisse, dass Kirchgängerinnen landauf und landab allsonntäglich mit “bunten Zetteln” oder ähnlichen Anleihen aus Primarpädagogik und Moderationsworkshops gequält werden. Meine Wahrnehmung ist da eine andere. In den letzten Gottesdiensten, die ich in Urlaubs- und predigtfreien Zeiten in fremden Städten besucht habe, hat man im vorauseilenden Gehorsam auf Fechtner gehört und mich “undercover im Gottesdienst unterwegs sein” lassen: Mein Gesangbuch durfte ich mir selbst aus einem Regal ziehen oder aus der Hand von Gemeindegliedern entgegennehmen, die eher nach Wachtposten als nach Willkommenskomitee aussahen.” „Händchenhalten“ weiterlesen

In deinen Toren werd ich stehen (Extended Version) – Predigt zum Israelsonntag 2015 am 9. August 2015

Im Vorfeld des Israelsonntags habe ich hier mein Material zusammengetragen. Aus einigen Versatzstücken ist dann eine eher lange Predigt geworden – eben eine erweiterte Version. Gestern habe ich in Halle-Diemitz und in der Christuskirche dann Gottesdienst gehalten. Mehr dazu bald.


Eine Geschichte aus den Erzählungen der Chassidim, gesammelt von Martin Buber:

In Rabbi Naftalis Stadt, in Robschitz, pflegten die Reichen, deren Häuser einsam am Ende der Stadt lagen, Leute zu beschäftigen, die nachts über ihren Besitz wachen sollten. Als Rabbi Naftali eines Abends spät am Rande des Waldes entlang ging, begegnete er solch einem auf und abwandelnden Wächter. „Für wen gehst du?“ fragte der Rabbi. Der andere beantwortete es. Danach stellte er die Gegenfrage: „Und für wen geht ihr, Rabbi?“

Die Frage traf, wie ein Pfeil. Lange schritt der Rabbi schweigend neben dem anderen auf und ab. „Willst du mein Diener werden?“, fragte er nach langer Zeit den Mann. „Das will ich gern“, antwortete der andere, „aber was habe ich zu tun?“„Mich zu erinnern“, sagte Rabbi Naftali. „In deinen Toren werd ich stehen (Extended Version) – Predigt zum Israelsonntag 2015 am 9. August 2015“ weiterlesen

Israelsonntag 2015 – Materialsammlung

Am kommenden Sonntag, den 9. August 2015, halte ich wieder Gottesdienste in Halle-Diemitz und in der Christuskirche in Halle. Den 10. Sonntag nach Trinitatis begeht die Evangelische Kirche traditionell als Israelsonntag. Über die nächsten Tage hinweg entsteht ein Gottesdienst und muss auch eine Predigt geschrieben werden. Dazu habe ich schon Material gesammelt, das ich hier teilen will. Dieser Artikel wird im Laufe der Woche vielleicht erweitert. „Israelsonntag 2015 – Materialsammlung“ weiterlesen