Bekennermut – Dreieinhalb Schlaglichter zum 9. Oktober

Bekenner. Das sind Menschen, die sich ihres Glaubens nicht schämen. Die “Gott mehr gehorchen als den Menschen” (Apg 5, 29b). Der 9. Oktober ist fast ein Tag des Bekenners. Martin Luther ließ seine Kutte für immer hinter sich, Gustav Heinemann trat im Protest gegen die Wiederbewaffnung von seinem Amt zurück, die Menschen in Leipzig trugen ihren Protest auf die Straße. „Bekennermut – Dreieinhalb Schlaglichter zum 9. Oktober“ weiterlesen

Artikel des Tages – Henry Ward Beecher

Häufig genug hält die Wikipedia eine kleine Überraschung für mich bereit. Mein Artikel des Tages springt mich meistens an, wenn ich irgendwo anders hin unterwegs bin. Nicht so mit Henry Ward Beecher. Auf ihn bin ich über seine berühmtere Schwester Harriet Beecher Stowe gestoßen, die ja auch in Deutschland als Autorin von Onkel Toms Hütte bekannt ist. Henry selbst war Prediger, Redner und Autor zahlreicher Bücher. Vor allem trat er in der Öffentlichkeit für die Abschaffung der Sklaverei ein. Vor 200 Jahren am 24. Juni 1813 wurde er geboren.

beecher

Als Prediger zog er große Massen an, widersprach der Sklavenhaltung und setzte sich für die Gleichberechtigung von Frauen ein. Beecher hat zweifelsohne eine spannende Biographie. Zeitweise galt er als Promi, da er in einen Untreueprozess verwickelt war. Mehr dazu in diesem guten biographischen Artikel.

 The cynic is one who never sees a good quality in a man and never fails to see a bad one. He is the human owl, vigilant in darkness and blind to light, mousing for vermin, and never seeing noble game. The cynic puts all human actions into two classes — openly bad and secretly bad.
– Lectures to Young Men

Ist der Pfarrer noch Vorbild? – Pfarrerbild im 21. Jahrhundert

Am 13. Juni 1525 wurden Martin Luther und Katharina von Bora getraut. Die Geschichte des evangelischen Pfarrhauses begann. Astrid Prange fragt in Christ & Welt “Ist der Pfarrer noch Vorbild?”. Aufgehangen wird die Diskussion an einer protestantischen Widersprüchlichkeit, nämlich an den zahlreichen geschiedenen Ehen im Pfarrhaus. Zeitgleich hören wir von Pfarrern und Pfarrerinnen, die in ihrer Gemeinde unter Mobbing zu leiden haben. Hat denn das Kirchenvolk jeden Respekt vor dem Amt verloren, oder hat der Pfarrerstand diesen Respekt leichtfertig verspielt?

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Zum 200. Geburtstag von Søren Kierkegaard

Vor 200 Jahren wurde der dänische Philosoph Søren Kierkegaard geboren. Er wuchs in einem frommen Elternhaus auf, studierte Philosphie und protestantische Theologie. Er wurde einer der Wegbereiter der Exististenzphilosohie; Kirchenkritiker, Literat und Zweifler. Zum Ende seines Lebens ein Gescheiterter wird sein Werk bis heute intensiv rezipiert.

Gegen die verfasste Christenheit führte er einen breiten Gedanken des Christentums ins Feld. Dieses muss im Zweifelsfalle vor den Kirchen gerettet werden. Ausgangspunkt seines Denkens ist das Individuum, das er als erster Denker der Neuzeit radikal in das Zentrum seines Denkens stellt. Damit ist er bis in unsere Zeit hinein Türöffner, auch für die Kritik an übertriebenen und falschverstandenen Individualismus. Das Gewissen des “Ichs” rückt in die volle Verantwortung, das verbindet ihn mit Luther und macht ihn zum Vater jedes Existentialisten.1 “Kierkegaard vertrieb die Philosophie aus der Sphäre lebensferner Spekulation. An ihre Stelle setzte er ein leidenschaftliches Denken, das uns alle angeht. Wer ihn liest, weiß nach einer halben Seite: Hier wird meine Sache verhandelt, meine Chance und mein Scheitern, meine Verzweiflung und meine Möglichkeit des Glücks.”2

Kierkegaard

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