Schlagwort: Rezension
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Bericht Frühjahr 2023
Das Bohei um den neuen Stuckrad-Barre-Roman hat mich diese Woche bewogen, ein Buch von Rainald Goetz zu bestellen, sogleich zu lesen, mich von seinem „loslabern“ durchaus auch mitreißen, jedenfalls amüsieren zu lassen. Die Regeln der klassischen Rezension, die dieser Text nicht ist, geben vor, mit einer Inhaltsangabe oder einer gefälligen Zusammenfassung des Verhandelten aufzuwarten, „loslabern“…
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Rezension – „Leben dürfen – Leben müssen: Argumente gegen die Sterbehilfe“ von Heinrich Bedford-Strohm
Heinrich Bedford-Strohm, Ratsvorsitzender der EKD und Bischof in Bayern, hat bereits 2015 ein Buch zur Sterbehilfe vorgelegt. Meine Rezensionsarbeit daran ist etwas liegen geblieben: Auf theologiestudierende.de ist damals schon eine Rezension aus anderer Feder erschienen, der ich kontrovers nichts hinzusetzen wollte. Denn für das Buch und die gesellschaftliche Debatte dahinter gilt, jedenfalls für mich, dass…
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Immendorff, Peymann – Abgesang auf einen Künstler
In den allerspätesten Abendstunden läuft sogar im Fernsehen sehenswertes Programm. Noch am Nachmittag wird man mit Trödelfernsehen, Kochsendungen und 50er-Jahre-Schinken abgespeist. Hat sich die Sonne und haben sich die Augenlider der Hauptzielgruppe gesenkt, läuft auf einmal Kultur. So habe ich gestern Abend zufällig in eine feine Dokumentation über Jörg Immendorff hineingezappt, den nun schon vor…
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Rezension – „Die Tage, die ich mit Gott verbrachte“ von Axel Hacke
Axel Hacke schreibt von Berufs wegen gut, sehr gut. Vielleicht handelt es sich bei ihm um einen der letzten Großschreiber deutscher Provenienz. Und man darf sagen, auch Prominenz. Axel Hacke ist – ganz ohne ironischen Unterton – einer der Autoren, dem man zutraut, alles schreiben zu können. Vor allem aber schreibt er kurze Kolumnen für…
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Flügge werden? – Rezension: „Der Jargon der Betroffenheit“ von Erik Flügge
„Warum stört mich Theologie so selten mit ihren Texten? – Im Grunde soll Theologie doch stören. Sie soll Fragen aufwerfen, die zum Denken anregen, die dazu zwingen, dass man über den eigenen Alltag hinaus die Fragen nach dem Sinn und der Ethik stellt. Von daher muss es das Ziel von Theologie sein, aufzufallen – auch…
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Rezension – „Zigeuner. Begegnungen mit einem ungeliebten Volk“ von Rolf Bauerdick
Kann man über Zigeuner ungezwungen reden, muss man es gar? Und darf man sie dabei Zigeuner nennen? Das Schicksal der größten europäischen Minderheit, die unter verschiedenen Selbst- und Fremdbenennungen in allen Ländern des Kontinents lebt, bleibt verborgen. Nicht hinzuschauen ist gewohnte Übung der Mehrheitsgesellschaft. Wie ich an anderer Stelle erst vor Kurzem geschrieben habe, wird…
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Rezension – „Altes Land“ von Dörte Hansen
Ich habe gelacht, geschmunzelt, war gerührt und habe das Buch am Ende etwas widerwillig aus der Hand gelegt, weil es schon vorüber war. Gemessen an diesen meinen eigenen, höchst subjektiven Maßstäben, ist „Altes Land“ von Dörte Hansen ein hervorragendes Buch. Warum eine Rezension über einen Bestseller schreiben, an dem viele von uns dank Spiegel-Bestsellerliste und…
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Rezension – „Rechtsextremismus als Herausforderung für die Theologie“ von Sonja Angelika Strube (Hg.)
Im Advent besorgen wir Geschenke. Sie sollen gefallen, nützen, überraschen. Am besten alles zusammen. Der unter Leitung von Sonja Angelika Strube entstandene Band „Rechtsextremismus als Herausforderung für die Theologie“ leistet das. Rechtsextremismus, ein theologisches Problem? In diesem Jahr sind rechtspopulistische und rechtsextreme Parteien und Bewegungen wie die AfD und Pegida in das allgemeine Interesse der…
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The Newsroom
Nachdem ich auf Youtube über ein paar Clips gestolpert war, habe ich mir The Newsroom von Aaron Sorkin vorgenommen. Sorkin ist einigen Fernsehenthusiasten als Schöpfer von The West Wing ein Begriff. Für diese Serie, die von 1999 bis 2006 auf NBC, einem der großen Fernsehnetzwerke in den USA, lief, war ich damals noch zu jung…
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Rezension – „Mein Vater und der Krieg“ von Hans-Martin Gutmann
Einer Leseempfehlung meiner Professorin folgend, habe ich das Buch „Mein Vater und der Krieg“ von Hans-Martin Gutmann gelesen. Weil der Lektüretipp bei der Arbeit an einer richtigen „Männerpredigt“ gegeben wurde, laß ich also mit besonderem Blick auf Männerfragen. Das erscheint naheliegend bei einem Buch, dass der Autor aus einem tiefen inneren Bedürfnis geschrieben hat, seinem…