Konvergente Homiletik

Gemeinsam Predigen, ist, auf eine Sentenz gebracht, der Gedanke mit dem ich mich die letzten Tage beschäftigt habe. Ein paar Ideen dazu werde ich in den nächsten Tagen (Wochen) hier vorstellen. Als erste Idee: “Konvergente Homiletik”. Wobei ich mir zunehmend unsicher bin, ob man das, was ich hier beschreiben will, in seiner Breite tatsächlich so nennen kann. Es ist auf alle Fälle nichts wirklich Neues, viele internetaffine Kirchenpeople werden das ein oder andere schon ausprobiert haben oder regelmäßig durchführen. Trotzdem, ich will unter dieser Überschrift einmal ein paar Überlegungen anstellen. „Konvergente Homiletik“ weiterlesen

Gesprächiges Eisen, stumme Propheten – Andacht zur SETh-VV 2013 in Halle

Was haben wir uns überhaupt noch zu sagen? Wer spricht eigentlich noch miteinander? Treffen wir und reden wir nur noch mit denen, deren Antworten uns vertraut vorkommen, die uns nicht verschrecken können? Was haben wir uns überhaupt noch zu sagen? Die Alten den Jungen, die Jungen den Alten? Die Arbeitslosen dem Professor? Der Bürger dem Obdachlosen? Der Ost- dem Westdeutschen? Die Katholikin dem Protestanten? Der Evangelikale dem Schwulen? Die Lesbe den Christen? Die Christen der Masse? Was haben wir uns überhaupt noch zu sagen? „Gesprächiges Eisen, stumme Propheten – Andacht zur SETh-VV 2013 in Halle“ weiterlesen

Zum 200. Geburtstag von Søren Kierkegaard

Vor 200 Jahren wurde der dänische Philosoph Søren Kierkegaard geboren. Er wuchs in einem frommen Elternhaus auf, studierte Philosphie und protestantische Theologie. Er wurde einer der Wegbereiter der Exististenzphilosohie; Kirchenkritiker, Literat und Zweifler. Zum Ende seines Lebens ein Gescheiterter wird sein Werk bis heute intensiv rezipiert.

Gegen die verfasste Christenheit führte er einen breiten Gedanken des Christentums ins Feld. Dieses muss im Zweifelsfalle vor den Kirchen gerettet werden. Ausgangspunkt seines Denkens ist das Individuum, das er als erster Denker der Neuzeit radikal in das Zentrum seines Denkens stellt. Damit ist er bis in unsere Zeit hinein Türöffner, auch für die Kritik an übertriebenen und falschverstandenen Individualismus. Das Gewissen des “Ichs” rückt in die volle Verantwortung, das verbindet ihn mit Luther und macht ihn zum Vater jedes Existentialisten.1 “Kierkegaard vertrieb die Philosophie aus der Sphäre lebensferner Spekulation. An ihre Stelle setzte er ein leidenschaftliches Denken, das uns alle angeht. Wer ihn liest, weiß nach einer halben Seite: Hier wird meine Sache verhandelt, meine Chance und mein Scheitern, meine Verzweiflung und meine Möglichkeit des Glücks.”2

Kierkegaard

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Wortgeberin

Am 27. April jährt sich der Todestag Dorothee Sölles zum 10. Mal. Ich habe nicht viel von ihr gelesen, nur selten etwas von ihr gehört oder sie im bewegten Bild gesehen. Hängen geblieben sind eindrucksvolle Sätze. Damit bin ich nicht allein. Dorothee Sölle hat einer ganzen Generation friedensbewegter Christen solche Sätze gegeben. Als politische Aktivistin war sie der deutschen Demokratie eine wertvolle Stichwortgeberin. Als feministische Theologin hat sie den Ton der Kirchensprache verändert. Fulbert Steffensky, ihr Mann, sagt in seinem Nachwort zu einem Leben über sie: “Sie konnte weder von den Frommen noch von den Politischen, weder von den Konservativen noch von den Aufklärern ganz eingefangen werden. Sie erlaubte sich, die jeweils andere zu sein – den Frommen die Politische, den Politischen die Fromme, den Bischöfen die Kirchenstörerin und den Entkirchlichten die Kirchenliebende.”

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