Ich habe mich jetzt ein paar Tage mit der Frage gequält, ob ich diesen Artikel tatsächlich schreiben sollte oder ob damit nicht tatsächlich eine Grenze überschritten würde. Aber am Ende bin ich mir sicher: Die Kirche kann vom Dschungelcamp lernen. Nicht alles, was das Dschungelcamp auf RTL verzapft, ist per se verdammungswürdig, auch wenn nicht alles davon zum Vorbild gereicht. Jeder denkende Mensch wird das Dschungelcamp – wenn er es denn schaut, wofür die Hammerquoten zu später Stunde sprechen – mit gemischten Gefühlen schauen und sich gelegentlich ekeln oder beschmutzt fühlen – aber eben auch gut unterhalten. „Was die Kirche vom Dschungelcamp lernen kann“ weiterlesen
Der Sieg des Halbwissens
Kurz vor Weihnachten eine dringende Aufforderung, eine Literaturempfehlung und was zum Anhören. Gepriesen wird das “gefährliche” Halbwissen. Allgemein wird es ja eher verachtet, vor allem von Mitbürgern, die sich etwas auf ihr Akademikertum einbilden. Ganz im Gegensatz zu diesen Zeitgenossen ist ein gut gepflegtes Halbwissen allemal unterhaltsamer. Gewürzt habe ich meine Gedanken mit Zitaten aus dem hervorragenden (und witzigen) Artikel Sascha Lobos über ein Buch von Botho Strauß (Bonmonts über Günter Grass enthaltend). „Der Sieg des Halbwissens“ weiterlesen
Ein Dispütchen – Rezension “Was kann man heute noch glauben?” von Nikolaus Schneider und Martin Urban
Gelegentlich bin ich ein kleiner Pfennigfuchser. Auch das Gütersloher Verlagshaus bietet ein Testleserprogramm an. Im Tausch für ein Gratisexemplar schreibt man eine kleine Rezension für die Verlagshomepage. Das habe ich für das kleine Büchlein “Was kann man heute noch glauben? – Ein Disput” von Nikolaus Schneider und Martin Urban gemacht. Hier die ausführliche Rezension.
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Zum 200. Geburtstag von Søren Kierkegaard
Vor 200 Jahren wurde der dänische Philosoph Søren Kierkegaard geboren. Er wuchs in einem frommen Elternhaus auf, studierte Philosphie und protestantische Theologie. Er wurde einer der Wegbereiter der Exististenzphilosohie; Kirchenkritiker, Literat und Zweifler. Zum Ende seines Lebens ein Gescheiterter wird sein Werk bis heute intensiv rezipiert.
Gegen die verfasste Christenheit führte er einen breiten Gedanken des Christentums ins Feld. Dieses muss im Zweifelsfalle vor den Kirchen gerettet werden. Ausgangspunkt seines Denkens ist das Individuum, das er als erster Denker der Neuzeit radikal in das Zentrum seines Denkens stellt. Damit ist er bis in unsere Zeit hinein Türöffner, auch für die Kritik an übertriebenen und falschverstandenen Individualismus. Das Gewissen des “Ichs” rückt in die volle Verantwortung, das verbindet ihn mit Luther und macht ihn zum Vater jedes Existentialisten.1 “Kierkegaard vertrieb die Philosophie aus der Sphäre lebensferner Spekulation. An ihre Stelle setzte er ein leidenschaftliches Denken, das uns alle angeht. Wer ihn liest, weiß nach einer halben Seite: Hier wird meine Sache verhandelt, meine Chance und mein Scheitern, meine Verzweiflung und meine Möglichkeit des Glücks.”2