Der bescheidene Herr Bergoglio

Es ist nach den letzten Wochen, in denen die Nachrichten vor allem um Nordkorea und die Finanzkrise in Europa kreisten (neuerdings abgelöst durch den Terroranschlag in Boston), ein wenig in Vergessenheit geraten, mit welcher vehementen Begeisterung die Wahl Jorge Mario Bergoglios zum neuen Papst der röm.-kath. Kirche aufgenommen wurde. Die Redaktionen der deutschen Presseorgane überschlugen sich mit Ergebenheitsadressen. Einhellig war man der Meinung, dass Bergoglio jemand ist, der den Ton ganz anders setzt als sein Vorgänger, der durch Zeichen handelt und er vor allem eines ist, sehr bescheiden.

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Ist Homosexualität christlich? – Versuch einer bleibenden Antwort

Ausgelöst durch meinen Artikel ProChrist, die Schwulen und die Politik entspann sich auf meinem Blog eine Diskussion über das Verhältnis des christlichen Glaubens zur Homosexualität. Mein Artikel thematisierte ja vor allem die Beteiligung von Politikern und Bischöfen im Kuratorium der evangelikalen Initiative, und eigentlich nur am Rande die Frage, die scheinbar für viele Leute die zentrale ist: Ist Homosexualität christlich?

Dieser Artikel richtet sich nun alle, die mit mir gemeinsam über diese Frage nachdenken möchten. Dieses Nachdenken ist für alle Seiten mit Zumutungen verbunden – zuerst einmal die Zumutung, eine ziemlich lange Ausführung zu lesen. Ich freue mich auf jeden Diskussionsbeitrag und bitte lediglich darum, dass Du dich zuerst auf meine Gedanken einlässt. Wenn Du dazu nicht willens bist, dann verabschieden wir uns besser jetzt schon. Ich bin mir sicher, Du findest andernorts genug Gelegenheit, deine Gedanken loszuwerden, ohne Dich mit meinen auseinanderzusetzen. Wenn Du aber Lust hast am gemeinsamen Nachdenken, lade ich Dich zu ein paar Gedankensprüngen ein. „Ist Homosexualität christlich? – Versuch einer bleibenden Antwort“ weiterlesen

Pope out – 3 Gedanken zum Rücktritt Papst Benedikts XVI.

Kinder, was für eine Überraschung, als heute am frühen Nachmittag die Nachricht vom geplanten Rücktritt des Oberhauptes der römisch-katholischen Kirche Papst Benedikt XVI. öffentlich wurde. Bei Twitter wurde #Papst zum heißesten Trend und die Nachrichtenredaktionen spuckten aus, was sie (teilweise offensichtlich schon länger) in den Schubladen hatten. Drei Gedanken purzelten mir ins Bewusstsein:

1) Keine schlechte Idee, dass mal wieder ein Papst zurücktritt.
2) Benedikt hat seine Aufgabe als Übergangs-Papst erfüllt.
3) Das gibt einen PR-Erfolg für die röm.-kath. Kirche.

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Fundi-Alarm bei Jauch & Co.

Warum nur sitzen in den Talkshows der Republik bei religiösen oder gar kirchlichen Themen fast ausschließlich Hardliner, verhuschte Schweiger oder komplett Irre? Zu Fragen der Religion oder Kirchenpolitik werden mit Vorliebe Vertreter extremer Positionen eingeladen, warum? Und, kann man das bitte ändern?!

Es war im Sommer 2008 als ich das letzte Mal eine (vollständige) Sendung Menschen bei Maischberger sah. Eingeladen waren Kardinal Meisner und Gloria von Thurn und Taxis. Ich meine mich auch an einen besonders begeisterten jungen Katholiken von der Benedikt-Fanfront zu erinnern, der die Sendung weiterhin ausstaffieren durfte. Zu keinem Zeitpunkt widersprach in der Sendung jemand Frau Thurn und Taxis und dem Kardinal in ihrem amtskirch-charismatischen Höhenflug (“Küss den Ring, Herr Kardinal!”, “Homosexualität ist Sünde”, etc.) – was einfach daran lag, dass kein einziger liberaler Christ, keine einzige aufgeklärte Christin in die Sendung eingeladen wurde! „Fundi-Alarm bei Jauch & Co.“ weiterlesen