Links am Tag des Herrn

Sechs Ausgaben der Links am Tag des Herrn gibt es jetzt schon. Zeit also, auch hier auf dem Blog mal kurz darauf hinzuweisen. Sie Spätschau war ja bisher deine Fundgrube zur abendlichen Stunde, in der Gedanken zur Nacht und reichlich Videoempfehlungen von mir in unregelmäßigen Abständen gepostet wurden. Seit dem 24. April sammle ich dort immer am Sonntagabend Lesenswertes aus dem Internet, vor allem Blogartikel.

Ich habe das auch etwas enger gefasst und sammle vor allem Links, die im weitesten vorstellbaren Sinn etwas mit Religion, Glauben, Kirche und so zu tun haben. Weil ganz viele Leute dazu schöne, sinnvolle, tiefgehende Texte ins Internet schreiben, die nach meinem Dafürhalten zu wenig gelesen werden. Ich will also vor allem Blogs und Texte verlinken, die nicht in großen Medienhäusern erscheinen und die keine große Reichweite haben.

Mal schauen, was sich daraus entwickelt, jetzt mache ich damit erst einmal weiter. Nicht zuletzt hilft mir die Linksammelei auch dabei, gute Blogartikel anderer Blogger “zu archivieren”. Die Links am Tag des Herrn erscheinen immer 22:30 Uhr, zur Spätschauzeit, am Sonntagabend. In der Regel mache ich darauf auch über Twitter (@rockToamna) aufmerksam.

Beim Sammeln könnt Ihr mir gerne helfen, indem Ihr mir Links zu interessanten Beiträgen schickt. Einfach in die Kommentare damit! Ich werde Hinweise von Euch – auch auf Texte, die ihr selbst geschrieben habt – 100%ig mit in die nächste Ausgabe aufnehmen.

Alle Links am Tag des Herrn auf Spätschau.de.
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5 x Moment mal (März – Mai 2016) (Update)

In letzter Zeit sind fünf Moment-mals von mir auf theologiestudierende.de erschienen. Hier – wie immer – die Leaser (Links + Teaser):

Ist verziehen (Genesis 33, 1–10) (7. März 2016)
“Vergeben ohne Einsicht übertrifft alle menschliche Möglichkeit. Im Raum der Möglichkeiten Gottes erscheint es dagegen fast schon kleinkariert zu behaupten, Gott bedürfe der Reue, um Schuld zu vergeben. Das ist es denn auch, was mit dem „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“ am Kreuz eigentlich gemeint ist. Denn natürlich wussten die römischen Soldaten genau, was sie da taten. Nur wussten sie nichts von den Auswirkungen ihres Handelns im „göttlichen Bereich“. Doch dort, bei Gott, wird ihnen vergeben, trotzdem sie nichts von ihrer Schuld an der Gottheit ahnen.”

Für Dich gestorben (4. April 2016)
“Vielleicht ist das persönliche Zuherzennehmen ein Sediment fast verschwundener christlicher Vorstellungen von Stellvertretung und Opfer. Vielleicht drückt sich darin aber wieder neu ein Bedürfnis danach aus, nicht für sich allein zu leben und zu sterben, sondern seinem Leben gerade darin einen Sinn zu geben, dass es für andere wichtig ist. So sehr, dass auch das eigene Sterben nicht verloren geht, sondern bedacht und betrauert wird.”

Die Kanzelparagraphen der Union (2. Mai 2016)
“Dass die Forderungen aus der Union reiner Populismus sind — ein Hinterherhecheln durch die Schneise der diskursiven Verheerung, die die AfD diesem Land antut — wird umso auffälliger, wenn man einmal nach der praktischen Ausübung eines solchen neuen Kanzelparagraphen fragt: Will Kauder ernstlich Spitzel in die Gotteshäuser des Landes schicken?”

Zum Himmel, nochmal! (9. Mai 2016)
“Das ist mein Hauptproblem mit der himmelfahrtlichen Verkündigung: Ich bin eben kein Kind mehr, dem sich – nach Pöhlmann – die uralte Metaphorik unhinterfragt erschließt. Und ich will von der Kanzel herab – oder von mir aus auch vom Pult herüber – nicht als Kleinkind behandelt, nicht für dumm verkauft werden. Ich will, dass auch zu Himmelfahrt in die Tiefe gegangen wird und die Symbole unseres christlichen Glaubens als Symbole ernst genommen werden. Das verlangt ihre Auslegung.”

Pfingsten ist nicht der Geburtstag der Kirche (16. Mai 2016)
“Es bleibt daher etwas unsinnig, zu behaupten, zu Pfingsten würden wir den „Geburtstag der Kirche“ feiern. Ärgerlich ist es vor allem deshalb, weil damit leider überhaupt nicht die Ermächtigung der vormals Nicht-gemeinten und das freie Walten des Geistes gemeint ist. Vielmehr wird suggeriert, dass sich Nachfolge Christi in den bestehenden Formen und Hierarchien der Kirche abzuspielen hat, weil nur dort der Geist zu finden sei, der Jesus und seine Jüngerinnen verbunden hat.”

3 x woanders

In den letzten Tagen sind drei Texte von mir woanders erschienen. Hier die Leaser (Links + Teaser):

Verpflichtung (Spätschau.de)
“Heute sprach Ruth Klüger zur Gedenkstunde an die Shoah im Deutschen Bundestag. […] Mich hat ihre Rede zugleich beschämt und aufgerichtet zurückgelassen. […] Ich habe mich angesichts der tiefen Humanität und der Schönheit ihrer literarischen Worte aber für allem für unser heutiges Deutschland geschämt, in dem im doppelten Sinne hässliche Worte salonfähig geworden sind. Umso mehr war ich am Ende ihrer Rede davon überrascht, dass sie – Opfer der nationalsozialistischen Terrorherrschaft – uns Deutschen sogar Mut zu sprach.”

Politisch korrekt (Moment mal, theologiestudierende.de)
“Gerade Christen, die gegenwärtig besorgt darum sind, dass christliche Überzeugungen in unserer Gesellschaft nicht gehört werden, sollten sich hier engagieren. Nicht den neurechten Gegnern der Inklusion das Wort reden, sondern sich für eine inklusive Sprache und inklusive Gesellschaft einsetzen.”

Krankenhauskopfhörer (Techniktagebuch)
“Ich trottete also ins Foyer des Krankenhauses, erkundigte mich nach dem Krankenhauskopfhörerautomaten, warf in das Ungetüm 2,50 € ein, zog ein Plastikfenster von rechts nach links, entnahm ein ultimativ wackliges Paar Kopfhörer und trug es pflichtschuldig an das Krankenlager der Liebsten.”