Mir ist nicht zum Lachen zu Mute – #Pegida und die Kirche

In der letzten Woche haben viele von uns geschickte und lustige Parodien über die #Pegida gelesen und angeschaut, in den sozialen Netzwerken geteilt und uns darüber amüsiert. Zuletzt hieß das ja #Schneegida. Manchmal, so scheint es, kann man gar nichts anderes gegen den Kloß im eigenen Hals tun, als herzhaft aufzulachen.

Und vieles an den Demonstranten ist ja auch lächerlich. Ihre Verschränktheit, ihre verkrümmte Sicht auf sich selbst, die sie glauben macht, ihre kleine, behütete Welt sei elementar bedroht. Der Aberwitz mancher Verschwörungstheorie. Die Ungeschicktheit der Antworten einfacher Leute, die zum Gespött im Internet werden. Die Unwilligkeit der Initiatoren sich der Diskussion zu stellen.

Aber mir bleibt das Lachen über die #Pegida im Halse stecken. „Mir ist nicht zum Lachen zu Mute – #Pegida und die Kirche“ weiterlesen

Unter Heiden (10): Der Osten von A bis Z

Kurz vor Weihnachten eine besondere Ausgabe von Unter Heiden. Zum zehnten Mal nun also Nachdenkliches und Derbes über den Osten und die Menschen, die hier leben. Es geht um Vorurteile, Lebenserfahrungen und Perspektiven. Es geht um Arbeit, Leben und Glauben. Zum Jubiläum ein kleines Lexikon über den Osten und seine Bewohner.

Bananas
Symbolbild („Bananas“ von Steve Hopson)

„Unter Heiden (10): Der Osten von A bis Z“ weiterlesen

Es könnt alles so einfach sein …

Mir brummt der Schädel. Nicht vom Glühwein, sondern von der Diskussion um die #Pegida- und #NoPegida-Demonstrationen. Wie so viele stehe ich im Grunde ratlos da und versuche mir einen Reim darauf zu machen, was es mit den Protesten auf sich hat. Wer profitiert von ihnen und instrumentalisiert sie für eigene politische Ziele? Warum nehmen offensichtlich immer mehr Bürger an den Demonstrationen gegen Asylbewerber und Islamisierung teil? Und vor allem bin ich wütend, dass Bürger unseres Landes ihre Angst vor der Islamisierung Europas mit der Frage nach Aufnahme verfolgter Menschen verknüpfen. „Es könnt alles so einfach sein …“ weiterlesen

Nicht nur meine “Rede des Jahres” – Navid Kermani über Deutschland

Zur Feierstunde des Bundestages anlässlich des 65. Jahrestages der Verabschiedung des Grundgesetzes hielt Navid Kermani dieses Jahr eine großartige Rede. Natürlich wurde sie wahrgenommen, aber ich denke, noch viel mehr Menschen sollten sie hören. In einem Land wie Deutschland, dem es an wichtigen und schönen Reden mangelt und an Intellektuellen, die sich nicht in Ü80-Vergangenheitssprech ergehen (ja, sie Herr Grass), ist diese Rede mehr als nur ein Kleinod. Ich denke, es ist die beste politische Rede dieses Jahrzehnts. Und sie ist in diesen Tagen, in denen wir erneut über Zuwanderung und Asylrecht diskutieren, pures Gold.

 

 

Das Seminar für allgemeine Rhetorik der Universität Tübingen hat die Rede jetzt zur “Rede des Jahres” gekürt. Ich schließe mich Lenz Jacobsen von DER ZEIT an: Danke, Navid Kermani!