Zukunft unter Heiden

Nach langer Unterbrechung (seit Februar!) geht es diesen September weiter mit Unter Heiden. Vor 25 Jahren fiel die Mauer, seit 24 Jahren gibt es nur noch ein Deutschland. Unter Heiden schreibe ich über Ostdeutschland, weil viele immer noch nicht wissen, was es damit auf sich hat. Ich schreibe auch über den Glauben der Menschen, die hier leben. Ich nenne sie Heiden, weil sie in der Mehrheit keiner Kirche angehören. Und weil viele von ihnen ihren Glauben leben, wie es die Heiden biblischer Zeiten taten, indem sie sich aus dem Angebot was Passendes aussuchen. Ich meine das nicht böse, ich sage es mit gewissem Stolz. Manchmal ist es gar nicht so übel, Heide zu sein oder unter den Heiden zu leben.

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In den letzten Monaten habe ich immer wieder einmal überlegt, worüber es sich denn zu schreiben lohnte. Meine größte Schwierigkeit ist, dass es sich bei theologiestudierende.de, wo die Kolumne eigentlich einmal im Monat erscheinen sollte, ja um ein Angebot für Studierende der Theologie handelt, nicht um eine Seite, die sich mit Politik und Gesellschaftsfragen auseinandersetzt. Das heißt, natürlich tun wir das, aber eben aus der Perspektive von (jungen) Theologen heraus. Der Perspektivmix – jung, ostdeutsch, christlich, theologisch, politisch – ist für Unter Heiden wichtig. Aber ob theologiestudierende.de dafür noch der richtige Ort ist, weiß ich nicht. Denn 25 Jahre nach der Wende und im Lichte aktueller Ereignisse sind mir in den letzten Monaten nur Themen, über die zu schreiben sich lohnte, eingefallen, bei denen die theologische Perspektive deutlich hinter den ostdeutschen und politischen Blick zurückfällt.

Ich würde ganz gerne über aufgeklärte Religion im Angesicht unserer Gegenwart in Deutschland schreiben, wie z.B. letzte Weihnachten, und mich sukzessive vom Osten entfernen. Weil darüber gerade in diesem Herbst an vielen Stellen wieder gut und ausführlich geschrieben wird. Aber auf der anderen Seite stelle ich auch heute noch fest, dass viele Kommilitonen vom Osten keine Ahnung haben. Auch von der Kirche im Osten nicht! Das wenigstens zu problematisieren, wenn nicht zu ändern, war ja von Beginn an das Ziel dieser Kolumne. Und nach den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg setzt eine neue Diskussion über die Politik und die Menschen im Osten ein, für die Unter Heiden eine wundervolle Plattform darstellt.

Es tut einer Kolumne nicht gut, wenn man als Leser nicht wirklich weiß, was da auf einen zu kommt. Das Austarieren der unterschiedlichen Themen und Perspektiven hat bei mir dazu geführt, dass ich eine lange Zeit gar nichts geschrieben habe. Doch es ist auch voran gegangen, die Kolumne hat ein kleines Geschwisterchen bekommen: Links unter Heiden. Dort stelle ich Artikel (und Videos) mit Bezug zu Ostdeutschland vor, die ich im Internet gefunden habe.

Wie es mit Unter Heiden langfristig weitergeht, weiß ich nicht. Bis zum Jahreswechsel aber werden noch drei neue Kolumnen auf theologiestudierende.de erscheinen. Vielleicht wird sich ja dadurch etwas klären. Vielleicht kannst Du mir ja bei dieser Klärung helfen? Worüber soll Unter Heiden handeln? Welche Themen sollen angesprochen werden? Ab dafür in die Kommentare!

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